Gestaltung der Seelzer Innenstadt: Seelze - Zukunftsdenken
Gestaltung der Seelzer Innenstadt
Man könnte meinen, durch das Angebot der Stadt Seelze, Bürgerbeteiligungsrunden anzubieten, wäre schon alles gesagt. Warum also dieses Thema beim 31. Grünen Frühstück?
Zumindest die Zahl der Teilnehmer – mehr als 20 Menschen frühstückten und diskutierten teils sehr an/aufgeregt miteinander – zeigte: Das Thema kann man ruhig in unterschiedlichen Runden besprechen.
Wie jedes Grünes Frühstück bot auch dieses zu Beginn die Möglichkeit, sich über den Stand anderer Themen in Seelzes Politik auf den neuesten Stand bringen zu lassen.
So wurde kurz aber griffig über diese Themen gesprochen – sie waren alle von den Grünen durch Anträge angestoßen worden (Für diese zwangsläufig sehr grünenlastige Aufarbeitung aktueller Themen „entschuldigte“ sich die Moderatorin am Schluss der Veranstaltung:
- Geschwindigkeitsmessgeräte
- Kopfschütteln über den Zeitablauf bei den Besuchern des Frühstücks
- Heimstättenbrücke
- Überhaupt kein Verständnis, dass da noch keine Lösung da ist, besonders bei Rollstuhlfahrern.
- Kanalbrücke – ein Antrag hier eine neue „Raumaufteilung“ für alle Verkehrsteilnehmer zu erreichen. Darüber wurde in der Presse noch nicht berichtet. So stieß diese Info auf besonderes Interesse bei den Radfahrern und Fußgängern
- Schottergärten
- Seelzes AufenthaltsQualität – Hier liegt ein Antrag zur schrittweisen Einführung einer Fußgängerzone zu Grunde.
Mit diesem Grünen Antrag, einem Hinweis auf diverse, aktuelle Zeitungsberichte: Wer darf Radwege befahren, E-Roller, Schüler fordern autofreie Innenstadt in Hannover, Ideen für die Innenstadt Seelze – waren alle mitten mit Thema des Grünen Frühstücks. Dabei wurde auch über das Erlebte bei der Bürgerbeteiligungsrunde der Stadt Seelze berichtet. Als schade wurde empfunden, dass so wenig Kommunalpolitiker und auch nicht mehr BürgerInnen der Stadt dabei waren. Die dort erarbeiteten Ergebnisse wurde nur pauschal von der Moderatorin angesprochen, um auch beim Frühstück offen für Ideen zu sein. Und die kamen:
- Ein Überweg, eine Ampel für Weizenkamp(Ulmenstraße – was geht da für die Fußgänger
- Göxer Landstraße, wie kommt am dort bei dem unendlichen Verkehr zur Bushaltestelle –
- Ampel? Zebrastreifen?
- Straße vor dem Bahnhof – eine Tortur für Rollstuhlfahrer
- Plattenwege an Seelzes Straßen – Hockelpiste für Rollstuhlfahrer
- Disziplin der Radfahrer auf Seelzes Hauptstraßen – Kontrolle durch die Politessen?
- Keine Schutzstreifen – sie schützen nichts, Radwege müssen kommen
- Radfahrende Kinder sind ungeschützt auf Schutzstreifen und ungewollt auf Fußwegen – neue Rechte für VerkehrsteilnehmerInnen insgesamt?
- Kontrolle durch die Polizei, wenn Schutzstreifen durch Autos befahren, beparkt werden
- Reduzierung parkender Autos
- Verkehrsraum neu gestalten – langsame VerkehrsteilnehmerInnen sollten Priorität vor schnellen bekommen
- Hannoversche Straße sollte Fahrradstraße werden
- Verkehrsberuhige Zonen auf der Hannoversche Straße
- Jetzt ein zukunftsbezogenes Konzept – nicht weiter denken, neu denken. Beispiel: Am Kreuzweg ist 30 Jahre alt. Damalige Anforderungen heute noch zeitgemäß?
- Einbahnstraßenregelung (zumindest streckenweise) für die Hannoversche Straße mit Parkmöglichkeiten ausschließlich auf einer Seite – Platz für neues Raumdenken für alle VerkehrsteilnehmerInnen
- Seelze ist nicht überall „Herr der Straße“ – weil z.B. die Hannoversche Straße eine Regionsstraße ist – Wie weit gehen die Rechte der Stadt? Was wissen die Bürger über die rechtliche Situation? Wie können sie informierter werden? Wo sind da Spielräume? Wie beweglich ist die Region für Zukunftsideen und sich verändernde Anforderungen aller Verkehrsteilnehmer – Stichwort: nicht alles für das Auto
- Neues Denken – sind unsere Straßen noch bedarfsgerecht für alle Verkehrsteilnehmer auch in wenigen Jahren
- Testweise ein autofreier Tag im Zentrum von Seelze
Das sind viele Ideen, die die Grünen in die Diskussion einbringen werden. Und sie werden – wie immer nach dieser Veranstaltung – die zuständigen Behörden/Personen mit den Ideen konfrontieren. Eine Idee wird mit Sicherheit umgesetzt: Eine Aktion „Mit dem Rollstuhl durch Seelze“.
Ganz existenziell aber ist: Veränderung gibt es nur mit Mut. Und so wurde lange darüber diskutiert, warum viele Menschen in Seelze gute, zukunftsorientierte Ideen haben, aber vor dem „geht sowieso nicht“ zurück schrecken. Wie kann man Menschen Mut machen, sich einzubringen? Mut machen, ihre guten Ideen nicht sofort unter „dafür gibt es keine Lobby“, „dafür wird es keine politischen Mehrheiten geben“, „da gibt es keine rechtliche Grundlage für“, „da kann die Stadt ja doch nichts tun“ abzuhaken. Man war sich einig: Menschen in Seelze Mut machen, Mut zu haben und „geht nicht“ zu vergessen.
Beim 32. Grünen Frühstück in Seelze wird weiter diskutiert. Der Termin und das Thema werden hier veröffentlicht!