Der Grüne Weihnachstbrief: Seelze - Weihnachten 2020
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Der Grüne Weihnachtsbrief
Ein Jahr vieler Enttäuschungen – da ist jetzt nicht Corona gemeint. Corona hat die Welt verändert und die Wege der Kommunikation.
Das hat leider nicht immer zu schnelleren und kürzeren Entscheidungswegen und deren Umsetzung geführt. Und wir müssen uns davor hüten, Corona für alles als Entschuldigung anzuführen.
Im Mittelpunkt steht es jedoch, wenn es um die Gesundheit geht. Und helfen wir doch alle, diese für alle zu sichern. Und damit sind wir mitten im politischen Geschehen in unserer Stadt.
Dieses Jahr konnten wir als letztes das 35. Grüne Frühstück durchführen. Die Besucher dieses gemeinsamen Frühstücks mit Diskussionsrunde haben schon viele Ideen, Wünsche und Ärgernisse eingebracht. Bei den nun folgenden Gedanken zurück auf das Jahr 2020 und mit Blick auf 2021 ist davon einiges wieder zu finden. So ist unter der großen Überschrift Verkehr immer Veränderungs- vor allem aber Verbesserungsbedarf vorhanden. Die Bedürfnisse ändern sich, aber passt sich da Seelze immer zeitgemäß an? Ein Stadtrundgang mit Menschen im Rollstuhl oder mit dem Rollator hat gezeigt: An vielen Stellen ist der Bürgersteig mehr als nur eine Stolperstelle. Konkret konnte da bei der neuen Asphaltierung der Hannoversche Straße direkt Einfluss genommen werden. Aber viele Stellen behindern einen einfachen Weg – auch schon zum Bahnhof. Veränderungen, die jedoch erst einmal den Praxistest bestehen müssen, konnte bei der öffentlichen Toilette für Menschen mit Behinderung geschaffen werden.
Ganz schlimm wird das Thema Verkehr, wenn wir es aus der Sicht der radfahrenden Bürger*innen betrachten. Ein Alltagsradweg könnte am Stichkanal entlang sein. Er wird von der Eigentümerin geduldet. Die Zuwegungen sind zum Teil eine Zumutung. Bislang war für eine Änderung allein der Zuwegungen keine Mehrheit im Rat der Stadt Seelze zu bekommen, aber da wird sich nun was tun. Es gibt Zeichen, dass eine Asphaltierung des Weges kommen könnte. Dann muss man an die Zuwegungen heran – und Zuschüsse dafür gibt es zur Zeit auch. An vielen Stellen aber gibt es bis heute gar keinen Radweg – hier werden wir weiter laufend den Finger in die Wunde legen. Verkehrsgerechtigkeit sieht halt heute anders aus als vor 20 Jahren. Zu diesem Thema gehört auch die Anbindung von Seelze-Süd über die Heimstättenbrücke. Dieses Thema hat durch Corona noch eine neue Qualität bekommen. Bislang war es für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Radfahrer ein Problem, wenn der Fahrstuhl ausfiel.
Nun kommt noch hinzu, dass viele Menschen vor der nicht ausgetauschten Luft im Lift zurück schrecken und die Treppe hinunter stolpern. Aber es gibt seit dem Frühjahr einen Beschluss: Es wird eine Rampe gebaut. Die Verwaltung muss es „nur noch“ umsetzen. Dieses Thema muss also nicht mehr auf die Wunschliste. Hier muss das „Geschenk“ nur noch geliefert werden.
Immer noch Verkehr. Es gibt einen Feldversuch für Tempo-30-Zonen. Mit wenigen Strecken hat sich hier auch Seelze beworben. Wir hatten uns erlaubt, auf diese Möglichkeit hinzuweisen. In der Lange-Feld-Straße gab es nach Anregung bei einem Grünen Frühstück einen Antrag, die Beschilderung für Fußgänger/Radfahrer zu ändern. Da gab es noch keine Mehrheit. Immer noch Verkehr. Dieses Mal ist es etwas für die Wunschliste.
Seit Jahren liegt unser Daumen im Thema E-Tankstellen. Seit Jahren gibt es hier schon in einer Schublade ein Konzept, von uns angeschoben. Nun soll eine Umsetzung erfolgen. Hoffentlich führt es auch in naher Zukunft dazu, dass es ein Tankangebot für Elektroautos und auch für E-Bikes gibt.
Unsere Wunschliste hat auch eine bürgernahe Politik im Blick. Darum gibt es ja seit mehr als 10 Jahren das Grüne Frühstück. Immer wieder haben wir auch einen Stadtjugend ins Gespräch gebracht. Angeblich hat die Jugend in Seelze kein Interesse daran – komisch in Zeiten von „friday for future“. Im September 2019 gab es dazu – wieder einmal – einen grünen Antrag. Die Gremien haben ihn in einen Prüfauftrag umgewandelt – es wird offensichtlich noch immer geprüft. Weiß Seelzes Jugend davon?
Freuen könnten sich Schwimmer darüber, dass die Aktualisierung der „Qualle“ nun möglich ist. Aber mehr als ein Wunsch ist es, dass eine Lösung für die Schwimmer gefunden wird. Eine lange Bauphase ohne Training kann sich die Qualle, können sich aber auch die Schwimmer nicht leisten.
Und berechtigt steht auf der Wunschliste von Eltern aus Seelze-Süd und Harenberg nicht, dass in beiden Ortsteilen eine neue Grundschule gebaut wird, sondern dass sie schnell gebaut wird. Wie dringend der Bedarf ist, davon konnten Schüler*innen in der harenberger Grundschule einen Vorgeschmack nach den Sommerferien bekommen.
Auf die Wunschliste gehört wie jedes Jahr eine gute Finanzlage der Stadt Seelze. Die Zahlen jedoch haben jetzt mehr Unbekannte als bisher. Die Folgen der letzten Monate und der jetzigen Gesundheitssituation der Bürger*innen sind nicht abschließend bewertbar. Das ist nur durch die Pandemie entschuldbar.
Und natürlich gibt es einen Sonderposten auf der Wunschliste: Die Kommunalwahl 2021 mit der Bürgermeisterwahl 2021.
Wir wollen wachsen, um politisch mehr Einfluss nehmen zu können.
Der über allen Wünschen stehende ist jedoch: Bleiben Sie gesund!
Behalten Sie weiter unsere Arbeit im Blick – oder machen Sie mit! In dem Sinne eine gute Adventszeit, ein sinnbringendes Weihnachtsfest und eine gute Zukunft im Jahr 2021.