Seelze - Strom- und Gasversorgung

  • Veröffentlicht am: 13. August 2007 - 8:17

eigene Stadtwerke..?

Die Nordhannoversche Zeitung berichtet heute:

Stadt verhandelt über Strom

Die Verwaltung prüft, ob eigene Stadtwerke sinnvoll sind - Erste Gespräche mit Versorgern

Bekommt Langenhagen eigene Stadtwerke? Die Verwaltung prüft, ob eine eigene Gesellschaft oder die Zusammenarbeit mit einem der großen Versorger sinnvoll ist.

Von Robin Jantos

Langenhagen. Seit dem Ende des Kommunalwahlkampfs im Herbst war die öffentliche Diskussion über dieses Thema eingeschlafen. Grünen-Fraktionschef Dirk Musfeldt hatte die Gründung einer eigenen Gesellschaft vorgeschlagen, weil in diesem Jahr die Strom- und Gaskonzessionsverträge auslaufen. Auf Nachfrage unserer Zeitung bekräftigten Musfeldt und die Stadt jetzt: Das Thema ist noch aktuell.

Mehrere Kommunen in der Region sind den Weg schon gegangen. Zuletzt hatte Hemmingen sich entschieden, das Versorgungsnetz ab 2008 in Eigenregie zu übernehmen und an einen Betreiber zu verpachten. Isernhagen betreibt bereits seit 1999 mit Eon-Avacon die Stromversorgung selbst. Ähnliche Modelle gibt es in Garbsen, Burgdorf und Uetze. Lehrte führt seine Stadtwerke eigenständig. Die Städte erhalten überall mehr Geld als zuvor mit den Konzessionsabgaben.

Die Vorteile für die Kommunen: Sie können über die Netzentgelte mitentscheiden - und damit indirekt über die Strom- und Gaskosten der Firmen und Privathaushalte. Zudem fließt ein Teil der Gewinne, die sonst der Versorger erwirtschaftet, in die eigenen Kassen. Der Nachteil: Dafür muss zunächst das Leitungsnetz gekauft werden. Musfeldt rechnet für Langenhagen mit einem zweistelligen Millionenbetrag.

Langenhagen hat bereits Gespräche mit den Stadtwerken Hannover geführt, dem derzeit wichtigsten Versorger in der Stadt. Auch Eon-Avacon hat Interesse an einer Zusammenarbeit angemeldet.

"Wir müssen mal abwarten, was die anbieten können", sagt Musfeldt. Er könne sich durchaus vorstellen, dass die Stadt mit einem der Versorger eine gemeinsame Gesellschaft gründet - etwa unter dem Dach der Energie-Projektgesellschaft Langenhagen (EPL).

Dass die Versorger die Gespräche ernst nehmen, dafür dürfte ein Antrag der Grünen sorgen: Sie hatten eine Machbarkeitsstudie für die Gründung eigener Stadtwerke gefordert. Der Antrag liegt nun erst einmal auf Eis, bis die Gespräche abgeschlossen sind.

Wir werden uns - sobald unsere "grünen Stromspezialisten" aus dem Urlaub zurück sind - genau erkundigen, ob das nicht auch eine Anregung für Seelze sein kann..... schauen wir mal! Verträge sind schnell geschlossen, die Folgen lange wirksam - auch in unseren Geldbörsen!

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