Seelze -Klimaschutz

  • Veröffentlicht am: 30. April 2012 - 12:00

Unser Thema!

In einem erneuten Klimaschutzforum wurde in Seelze diskutiert, was zu diesem Thema erreicht wurde.

Hier ist der Beitrag von Ralf Marter als Mitglied der Prodiumsrunde für diesen Abend:

Sept. 2010 hat der damalige Rat der Stadt Seelze das Klimaschutz-

Aktionsprogramm beschlossen.

In ihm sind Maßnahmen aufgelistet, die zur Einsparung von Wärme und Strom

dienlich sind, um den jährlichen Ausstoß an Treibhausgasen pro Einwohner zu

reduzieren.

2010 lagen die Einwohner von Seelze mit 6,96 t pro Jahr und Einwohner

im Vergleich zu den anderen Regionsgemeinden auf Platz 14 von 20.

Oder ausgeschlüsselt …. im Bereich Strom Platz 15, im Bereich Wärme sogar

- nur vorletzter - auf Platz 19.


Was tun?

Einwohnerzahl vergrößern?! Sicher kein Weg der Erfolg bringt.

Ein Aktionsprogramm beschließen? Jaaa, sicher ein Schritt in die richtige

Richtung.

Das beschlossene Programm umsetzen !!!!!

Das ist der Weg!!! Etwas mit Leben zu füllen, Menschen mitzunehmen, Leuten ein Gespür vermitteln mit den Ressourcen sinnvoll umzugehen.


Warum soll ein Gespräch unter Nachbarn sich nur um den Spritverbrauch der Familienkutsche drehen?

„Ey..auf dem Weg nach Österreich..voll besetzt..180 km/h…und nur 6,5 lt/100km verbraucht…“

Es wäre doch wünschenswert, wenn 2015 das Gespräch über den Gartenzaun so aussehe ->

„Ich habe unseren Jahresverbrauch an Strom das dritte Jahr in Folge gesenkt… Nun sind wir bei 4 Personen unter 2000 kw/h im Jahr. Und ich habe keinerlei Einschränkungen- Wir leben wie immer…“

Darauf erwidert der Nachbar: „Jaaa, das ist toll…. Aber meine Solaranlage rechnet sich schon 5 Jahre früher als angenommen. Ich habe das durch weitere Maßnahmen erreicht, die fast nichts gekostet haben. Ich versorge die Waschmaschine mit Warmwasser, das die Sonne fast kostenfrei erwärmt hat.“


Das wäre doch mal ein Gespräch….

Gehen Sie doch mal auf die Straße und sprechen sie die Leute zu Thema Energiekosten an…

90% werden Ihnen antworten: „Alles sooo teuer geworden.“

Keine 10% werden Ihnen sagen können, wie viel kw/h Sie im Jahr für Strom oder Wärme verbraucht haben.

Noch weniger Wissen, wie viel sie überhaupt pro Kw/h bei Strom oder Gas bzw. Öl bezahlen .

Jaaa, den Superpreis der Tanke können Ihnen bestimmt 95% der Leute das letzte halbe Jahr abbeten.

 Da genau müssen wir anfangen

Ein Bewusstsein bei den Menschen zu entwickeln!

Ich spiele mal wieder den Buhmann….

Ich sage, dass wir nach dem Beschluss 2010 schon 19 Monate ins Land gehen lassen haben, ohne damit zu arbeiten. Die Zeit ist verloren. Die kommt nicht mehr zurück. Bis 2020 ist nicht mehr lang….!

Darum!!!

Lassen Sie uns endlich anfangen!!

Zum Beispiel eine Zeitschiene entwickeln, wie wir was abarbeiten.

Mal ein Beispiel dazu:

Wir sagen bis 2014 haben wir 80% der Lampen im Stadtgebiet auf LED-Technik umgerüstet.

Oder…

Den Energiebedarf der Schulen bis 2015 im Wärmebereich von 8,500 MW/h auf 6.000 MW/h zu reduzieren.

Und langfristig sogar bis 2020 zu halbieren auf 4.250 Mw/h.

Ect. Ect.

Das sind sicherlich Maßnahmen, die Verwaltung und Politik leisten können.

Wenn bei allen angekommen ist – dass es Zeit wird, etwas zu tun und dass es auch Geld kosten wird – ABER: dass es sich auch auszahlt…

Im Bereich Straßenbeleuchtung lagen wir 2005 bei ca. 750 Mw/h oder ca. 150 bis 200 t€ im Jahr.

Eine Reduzierung der Kosten um „nur“ 50% würde sicherlich im Haushalt auffallen.


Leider wieder das böse Wort ABER….

Der Löwenanteil der Emissionen liegt mit fast 40% bei den privaten Haushalten.

Hier muss das angesetzt werden, was ich eingangs erwähnte.

Wenn die Leute eine Energiesparen ist geil - Mentalität entwickeln, werden sie von ganz allein Maßnahmen ergreifen.

Maßnahmen im Bereich Wärmedämmung oder auch Regenerative Energien.

Sie werden bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen, weil Sie wissen, dass es gut ist.

Weil das hier alles so ein bissel trocken ist, wollte ich Ihnen mal ein Bespiel aufzeigen.

Bei unseren Grünen Frühstücken hatten wir das Angebot – parallel zum

Energie- bzw. Stromsparlotsen in die Häuser zu gehen.

Nicht, dass der Lotse keinen guten Job macht- im Gegenteil…aber 2 Münder

sagen mehr als einer…!

Wie gesagt, bin ich dann zu den Leuten gegangen und wir haben über Kleinst- Maßnahmen, den Verbrauch von sogenannten versteckten Verbrauchern teilweise um 30 % reduzieren können.

Ein Beispiel: Zeitschaltuhren in Router und Untertischgeräte eingebaut.

Die Uhr hat 5 € im Baumarkt----den wir ja nicht haben dürfen, weil wir nur Grundzentrum sind- aber falsches Thema- 5€ im Baumarkt gekostet. Damit haben wir eine Ersparnis im Monat von ca. 75 Kw/h oder 18 € erzielt. Anderes gesagt ca. 150 € im Jahr gespart…bei 2 x 5€ Investition.

Sie sehen Energiesparen hat ein riesiges Potenzial und ist keine Hexerei.

Es macht sich bezahlt – für den Geldbeutel und das Klima…

Danke für Ihre Aufmerksamkeit