Seelze - Fleisch aus Mastanlagen?

  • Veröffentlicht am: 17. Januar 2011 - 11:58

Fleischkauf in Seelze

Bei Veranstaltungen zum Thema "Hühnermast" wird immer wieder gesagt, gutes Fleisch könne man ja in Seelze gar nicht kaufen und nicht bezahlen.


Wir haben einen Seelzer Fleischermeister um ein Gespräch gebeten!

Thomas Moll hat sofort ja gesagt und ein altes, gerahmtes Bild zum Gespräch in seinem Laden in Seelze, Hannoversche Straße mitgebracht. Stolz zeigte Thomas Moll uns, dass sein Vater schon Ende der 80er Jahre als einer der ersten Fleischermeister bei Landjuwel dabei war. Für seinen Vater und ihn ist es eine Sache der Ethik, nur Fleisch in die Theke legen zu lassen, das bestimmten Qualitätsnormen entspricht. Da damit auch gewährleistet ist, dass an Anfang ein Tier und keine Ware stand. Die von ihm verarbeiteten Tierteile kommen von Schweinen und Rindern, die unter bestimmten Bedingungen aufgewachsen sind:

Sie haben nicht nur unter Hochdruckmast nur vier Monate gelebt.

Sie sind von Betrieben, die eine Selbstverpflichtung eingegangen sind, nur eigenes Futter zu verfüttern.

Sie sind nicht vollgestopft mit Antibiotika und Medikamenten.

Thomas Moll sagt, das man Ehrfurcht vor dem Tier haben muss. So bietet er in seinen Läden auch nur Geflügelfleisch an, dessen Herkunft er genau kennt und das aus der Deistergegend ist.

Im Gespräch mit Ralf Marter(Vorsitzender Bündnis90/Die Grünen in Seelze), der auch auf das Preisargument hinwies, dass immer wieder angeführt wird, sagte Thomas Moll: Ich kann nicht zum Preis der Billiganbieter verkaufen. Dazu ist allein mein Einstandspreis qualitätsgebunden. Aber muss man denn täglich Fleisch essen? Und glauben Sie nicht, dass bei mir nicht auch Leute einkaufen, die wenig Geld zur Verfügung haben. Die sagen uns ausdrücklich, besser seltener Fleisch - dafür aber gutes Fleisch. Heute wird nur wenig mehr als 10% des Einkommens für Lebensmittel ausgegeben. Das war vor Jahren anders. Wir kommen von einem Anteil von ca. 40% für Lebensmittel.