Ergänzende Straßenschilder: Seelze - Verkehr

Die Fraktion Bündnis90/die Grünen im Rat der Stadt Seelze beantragte heute folgenden Beschlussvorschlag dem Rat und seinen vorberatenden Gremien vorzulegen 

Antrag: In Seelze werden die Masten für Straßennamenschilder mit ergänzenden Namensschildern in Sichthöhe von 130 cm aus Leichtmetall ausgestattet mit einem erhabenen Schriftzug des/der Straßennamen ergänzt.

Die Straßennamenschilder bestehen aus zwei Brückenbögen, die an ihren Stoßkanten mittels versenkter Inbusschrauben am Mast eines konventionellen Straßennamenschildes in Sichthöhe (1,30 bis 1,40 m) fixiert werden. Die äußeren Abmessungen der Schilder sind normalerweise 10 x 10 x 3 cm. Der Mastdurchmesser beträgt heute in der Regel 60 mm zuzüglich einer Toleranz von 1 mm (61 mm). Bei diesen Abmessungen ragen die kleinen Zusatzschilder in Sichthöhe am Mast jeweils 2 cm in alle Richtungen über den Mastdurchmesser hinaus und sind völlig „unauffällig“. Die Schilder bestehen aus Aluminium und sind blau/weiß lackiert. Die 12 mm hohen Schriftzeichen sind erhaben (mittels CNC-Fräsmaschine aus dem Aluminium herausgefräst), sodass man sie auch abtasten kann. Für einen ersten Test erfolgt diese Ausstattung entlang der Hannoversche Straße und weiter folgend entlang der Lange-Feld-Straße sowie entlang der Schillerstraße und der Ebertstraße.

Dafür wird geprüft, ob die Region als für einen Teil der genannten Straßen zuständig mit dieser Maßnahme einverstanden sein muss. Sollte dieses der Fall sein, so wird dieses Einverständnis eingeholt. Die kleinen Zusatzschilder werden so ausgerichtet, dass sie von Sehbehinderten, Rollstuhlnutzern und Kindern vom Gehweg ausgelesen werden können.

Weiter wird seitens der Verwaltung geprüft, ob die Herstellung dieser Manschetten durch die Lebenshilfe Seelze möglich ist. Damit würden selbst betroffene Menschen als Fachleute einbezogen werden können.

Begründung: Diese das Straßenschild ergänzenden Ummantelungen helfen Menschen mit Sehbehinderung den Namen von Straßen zu erkennen. Menschen mit Sehbehinderungen gibt es jährlich mehr, denn es betrifft nicht nur durch Geburt Sehbehinderte. In Deutschland werden jährlich mehr als eine halbe Million Menschen am grauen Star operiert. Die Schilder helfen auch Kindern, in ihrer Augenhöhe Orientierung zu finden. Ein besonderer Effekt jedoch stellt sich für Autofahrer ein. Sie müssen nicht mehr den Hals drehen, um Straßenschilder lesen zu können. Sie finden die Information in Sichthöhe. Dieses Projekt ist in der Stadt Wedel entstanden und erprobt. Dort sind inzwischen fast 400 der Masten mit dieser Ergänzung ausgestattet. Das Projekt ist dort so anerkannt, dass es vom Land durch eine Sonderförderung unterstützt wird.

Kostenplanung: Nach den Erfahrungen der Stadt Wedel kosten diese Schilder zwischen 130-200 € das Stück, je nach Abnahmemenge. Es wird geprüft, ob für diese Maßnahme Fördermittel genutzt werden können. Weiter könnte hier sicher Social Sponsoring die Finanzierung mittragen, denn dafür könnte allgemeines Interesse bestehen. Ein Nutzen wäre nicht nur für die immer mehr werdenden Sehbehinderten Menschen gesehen werden