Seelze - Windkraft

  • Veröffentlicht am: 27. März 2012 - 7:49

Nach der Besichtigung ging es um konkrete, direkte Informationen.

Der Einladung zu einem Informations- und Diskussionsabend waren Dr. Alexander Jäger-Bloh, Christian Meyer, Prof. Dr. Axel Priebs, Ludwig Brokering gefolgt. Zugesagt hatte sein Komemn auch Bürgermeister Detlef Schallhorn - leider blieb er der Veranstaltung fern.


Prof.Dr. Axel Priebs - in seinem Dezernat in der Region zuständig für das Thema Windräder - brachte in das Gespräch die Information ein, dass es in Seelze nach der derzeitigen Regelung keine Höhenbegrenzung für Windkraftanlagen gibt. Ebenfalls war interessant, dass sich andere Gemeinden zur Zeit um Standorte für Windräder bemühen und damit schneller sein möchten als die ab 2013 neu zu regelnde und für 2015 geplante Änderung der Vergaben in der Region. Seelze könnte sich da mit Standortvorschlägen einbringen, die Möglichkeiten sind jedoch aus div. Gründen gering. Die derzeitigen Prioritäten liegen auf Repowering - also auf wesentlicher Erhöhung der Stromleistung u.a. durch großere Flügel und Erhöhung der vorhandenen Windräder - und da ist viel Bedarf vorhanden.

Dr. Alexander Jäger-Bloh hatte natürlich als Geschäftsführer einer der Betreibergesellschaften einen wesentlichen Anteil an den gleich nach Beginn der Veranstaltung aufkommenden Fragen. Für dieses räumlich am weitesten von Seelze-Dedensen entfernten Windrad ist in diesen Tagen der Antrag auf Repowering gestellt worden. Die neue Anlage wird eine Höhe von 185 Metern ( einschließlich des senkrecht aufgestellten Flügels) haben und bedeutend mehr Energie erzeugen können. Das Genehmigungsverfahren erfordert div. Gutachten. Die Gemeinde hat hier keinen Einfluss. Das Genehmigungsverfahren läuft in der Region. In Niedernstöcken wird eine Anlage, wie sie hier geplant ist, zur Zeit erstellt. Eine Genehmigung würde zwangsläufig dazu führen, dass für die weiter vorhandenen Windräder eine Einigung der Betreiber untereinander bei einem ggfs. auch dort geplanten Repowering erforderlich ist, denn die neue Höhe erzwingt andere Abstände. Die Zahl der Windräder würde sinken. Die 8 Windräder werden von 7 Eigentümern betrieben. Da das dem Ort am nächsten errichtete Windrad auch das "jüngste" ist, ist dort eine Änderung zunächst am unwahrscheinlichsten.

Christian Meyer gab als Grünes Mitglied des Nieders. Landtages und Spezialist für das Thema Windkraft wichtige Informationen zur Entwicklung in Niedersachsen und zur möglichen Zielerreichung für Windenergie allein durch Repowering.

Ludwig Brokering, eingeladen als Geschäftsführer eines Windenergie-Unternehmens, legte Wert darauf, als "betroffener" Dedenser sich in das Gespräch einzubringen. Seine Argumente waren, dass die Geräusche der Autobahn sicher bedeutender sind als die der Windräder und er ganz sicher gern von den Vorteilen der guten Verkehrsanbindung von Autobahn und Bahn profitiert. Windräder gehören heute zum Landschaftsbild, ist seine Überzeugung. auf Rückfrage der Diskutierenden bestätigte Ludwig Brokering, dass es auch für kleine Beträge Beteiligungsmöglichkeiten bei großen Windkraftanlagen gibt.

Natäürlich wurde nicht zuletzt angestoßen durch den Naturschutzbeauftragten Willi Raabe über den Tierschutz bei Windkraftanlagen gesprochen. Die Entwicklungen hier wurden mit sehr viel Interesse aufgenommen. Konstrukteure und Betreiber von Windkraftanlagen sind offensichtlich auf diesem Gebiet im Sinne des Naturschutzes Experten mit großem Spezialwissen über betroffene Tierarten. Auch Christian Meyer bestätigte die hier sehr differenzierte Verfahrensweise an unterschiedlichsten Standorten.

Ein Punkt hätte den nicht anwesenden Bürgermeister sicher besonders interessiert: Bei Windrädern ist der Sitz des Unternehmens egal. Entscheidend ist der Standort des Windrades. In die Gemeinde fließt auch die Gewerbesteuer! Die Erhöhung der Einnahmen standen sowohl bei den Diskussionen des Rates als auch der Bürger um die finanzielle Entwicklung der Stadt mit im Mittelpunkt - hier ist ein Ansatz!!!

Mehr dazu unter: Grüne besteigen Windkraftanlage