Ein Ortsteil wird abgeschnitten .....: Seelze - Verkehr

  • Veröffentlicht am: 17. Dezember 2019 - 11:14

Die Grünen Seelze fordern zum Handeln auf:

1.  Antrag

Die Fraktion Bündnis90/die Grünen im Rat der Stadt Seelze beantragt folgenden Beschlussvorschlag dem Rat und seinen vorberatenden Gremien so schnell wie irgend möglich vorzulegen

Eil-Antrag:Die Stadt Seelze schaltet alle zuständigen, entscheidenden Stellen ein, die eine Busverbindung von Ahlem – bislang 572 über Harenberg - in die Kernstadt Seelze wieder herzustellen haben und damit eine Erreichbarkeit u.a. für harenberger BürgerInnen zu ermöglichen.

Die Stadt sorgt dafür, dass sofort Öffentlichkeitsarbeit wegen der veränderten Buslinie geschaffen wird.

Begründung:

Die Entscheidung, diese Buslinie zu kappen, hat u.a. die Folgen:

-           Menschen aus Harenberg können Arzttermine ohne Auto oder die Inanspruchnahme einer Taxe in Seelze nicht mehr erreichen.

o          Sie können in Seelze nicht mehr einkaufen. Das dürfte auch den Einzelhandel nicht begeistern.

o          Sie können an Sport- und oder kulturellen Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen.

o          Sie können die Verwaltung nicht erreichen, um dort wichtige Dinge zu erledigen.

o          Sie werden von sozialen Kontakten ferngehalten.

Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass jeder Mensch mit dem Auto nach Seelze fährt. Eine Fahrt per Fahrrad aus Harenberg nach Seelze ist unzumutbar. Man muss die gefährliche Bundesstraße befahren oder den Hilfsweg entlang des Kanals nehmen, kann dann aber das Rad nicht von dort auf die Straße oder Brücke bringen. Die Treppen sind mit dem Fahrrad nicht zu überwinden. Zu Fuß stellt sich dieselbe Situation. Dazu kommt, dass seit August und bis auf weiteres ein Umweg von 2.5km in Kauf genommen werden muss. Der Fahrstuhl an der Heimstättenbrücke ist und bleibt bis auf weiteres kaputt. Die Treppe ist für viele Menschen nicht überwindbar.

Die Region kann nicht auf der einen Seite fordern, dass vom Auto auf andere Verkehrsmittel umgestiegen wird und zeitgleich die Klimabilanz durch das Verändern von Buslinien verschlechtern. Das ist nicht zeitgemäß.

 

Unabhängig davon, reicht es offensichtlich nicht aus, die Aushänge an den Bushaltestellen zu ändern. Hier ist unbedingt dringend Öffentlichkeitsarbeit auf allen Weg schnellstens erforderlich, damit Menschen – wie jetzt geschehen – umsonst vergeblich an den Bushaltestellen vergeblich warten, geduldig, weil sie mit einer Verspätung des Busses rechnen.

 

2.  Offener Brief an Region Hannover – Regionspräsident Hauke Jagau, Regionsfraktion Grüne Hannover, Grüne Region Hannover - Per Mail

Protest und Aufforderung zum Handeln                                                               17. Dezember 2019

Guten Morgen,

erst das verzweifelte Warten von zwei älteren Frauen hat darauf aufmerksam gemacht, dass durch eine Fahrplanänderung unhaltbare Zustände herrschen.

Die Buslinie 572 ermöglicht es BügerInnen u.a. aus Harenberg nicht mehr, die Kernstadt Seelze zu erreichen.

Es ist eine Veränderung eingetreten, die unhaltbar ist.

Man kann nicht auf der einen Seite für die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln werben, dieses für zukunftsträchtig, für ökologisch, für ökonomisch halten und dann Verkehrswege abschneiden. Leider hat Seelze auch keine entsprechenden Fahrradwege, um wenigstens mobilen Menschen den Arztbesuch oder den Einkauf in der Kernstadt Seelze zu ermöglichen. Zu Fuß ist dieser Weg nicht zumutbar für ältere Menschen.

Die einzige Erklärung für diese Fahrplanänderung in dieser Form ist: Man möchte die Menschen noch mehr an Hannover binden und die Randstädte, die ohnehin NUR Grundzentren sind, weiter ausbluten.

Wir erwarten, dass die Busstrecke Ahlem-Seelze unverzüglich wieder hergestellt wird.

 

3. Pressemitteilung Grüne Seeelze/Grüne Fraktion Seelze

 

Da sitzen gestern zwei ältere Frauen an der Bushaltestelle und warten. Sie warten, wie immer wenn sie einen Arzttermin in Seelze haben, in Harenberg auf den Bus. Sie wollen über Ahlem nach Seelze fahren. Eine andere Möglichkeit haben sie nicht. Sie fahren kein Auto. Sie trauen sich bei dem Wetter und den Verkehrsverhältnissen nicht mit dem Fahrrad von Harenberg nach Seelze zu fahren. Die Bundesstraße, die sie entlangfahren müssten, ist ihnen zu gefährlich. Und eine Taxe können sie sich nicht jedes Mal. Können sie sich eigentlich gar nicht leisten.  

Der Bus kommt nicht. Er hat auch keine Verspätung. Er wird gar nicht mehr kommen. Der Fahrplan wurde geändert. Man kann über Ahlem Seelze von Harenberg aus einfach nicht mehr erreichen.

Die beiden Frauen wissen nicht, wie sie ihren Arzttermin wahrnehmen sollen.

 

Das birgt zwei Unmöglichkeiten:

- Der Fahrplanaushang wurde zwar geändert, aber wer achtet schon darauf, dass der Bus nicht mehr fahren könnte. Und eine Information über Medien ist nicht erfolgt. - Alle reden – insbesondere in der Region Hannover – von der gewollten Änderung des Verkehrsverhaltens. Alle reden von der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Und dann wird es unmöglich gemacht, aus einem Ortsteil den Hauptort Seelze zu erreichen. Nach Hannover kommt man noch. Ist das das Denken?

Die Grünen Seelze jedenfalls haben sich sobald sie diese Situation kannten, an den Bürgermeister der Stadt mit einem Eil-Antrag gewandt. Und sie haben ihren Unmut bei der Region/Regionsvertretung/Grünen Region bekannt gemacht und zur Abhilfe aufgefordert.

 

Bleibt der Presse noch, so schnell wie möglich über diesen unhaltbaren Zustand zu informieren.